Best Practice: Ralf Witthaus

Ralf Witthaus ist freischaffender Künstler aus Köln und Initiator der Bundesrasenschau . Seit 1998 realisiert er seine “Rasenmäherzeichnungen” in ganz Deutschland.

Ralf Witthaus

Der Katalog zur Bundesrasenschau erhielt unlängst den RedDoT Award – einen der renommiertesten Designpreise, der international vergeben wird. Ralf Witthaus wird am 7.10. nicht nach Berlin fahren um mit seinem Verleger den Preis entgegenzunehmen, sondern er wird auf dem stARTcamp Köln über seine Erfahrungen mit dem Social Web berichten.
Das finden wir natürlich sehr großartig.

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Social Web und die bildende Kunst

Noch ist das keine wirklich entspannte Verbindung. Sicher gibt es Künstlerinnen und Künstler, die um die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke wissen und diese auch nutzen. Doch nur allzu oft gibt es diese unspezifische Angst davor, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr loswird. Wie viel von meiner Arbeit soll ich denn zeigen? Laufe ich da nicht Gefahr, dass meine Ideen, mein geistiges Eigentum geklaut wird?

Besonders groß ist die Angst vor dem Ideenklau, wenn es sich um Facebook handelt. Da unterschreibt man ja quasi, dass einem die Bilder nicht mehr gehören, wenn man sie dort veröffentlicht – glauben viele! Und dann nutzt Facebook sie für seine Zwecke!

Diese Unsicherheit führt dann dazu, dass man sich gar nicht erst darüber Gedanken macht, wie man mit geschickten Strategien und einem relativ geringen finanziellen Aufwand die Vermarktung der eigenen Kunst vorantreiben könnte. Gut, Vermarktung ist ja auch eines dieser bösen Wörter! Aber im Grunde will Kunst doch Öffentlichkeit. Will ein Künstler auch den Erfolg. Wer sagt, es sei ihm egal, der lügt! Behaupte ich jetzt einfach mal ein bisschen auf die Spitze getrieben.

Wir möchten mit diesem stART Camp in Köln vor allem Künstlerinnen und Künstler ansprechen, die sich bislang noch gar nicht so intensiv damit beschäftigt haben, was die sozialen Netzwerke ihnen zu bieten haben. Deswegen setzen wir auch auf den Input von Experten, die Einführungen geben und best practice vorstellen. Es wird aber kein Expertentreffen sein, bei dem sich die Füchse der Social Web Szene die Hand geben. Sondern wir setzen ganz besonders auf die Teilnahme neugieriger Kulturschaffender, die sich informieren wollen, weil sie offen sind für die vielen Möglichkeiten und Tools im Social Web.

Wie präsentiere ich mich in den sozialen Netzwerken, welche Kombinationen verschiedener Kanäle sind sinnvoll? Kann ich vielleicht künstlerische Projekte mit diesen neuen Möglichkeiten finanzieren? Welche Strategien erreichen den Kunstmarkt? Wer sich mit all diesen Fragen beschäftigen möchte und Lust auf Gleichgesinnte hat, der ist auf unserem stART Camp herzlichst willkommen.

Sagt es bitte weiter …

(avh)

Musik ist Trumpf!

Die Musikbranche hat es vielleicht am besten verstanden das Social Web zu nutzen. Musiker präsentieren sich auf Youtube und werden entdeckt und machen Weltkarriere (OK, Justin Bieber ist vielleicht eine Ausnahme), die Zahl der Netlabels wächst kontinuierlich,  sie stellten als Urdomäne für elektronische Musik den Musikvertrieb auf den Kopf und verstehen sich oft als Gesamtkonzeption aus Grafik- und Webdesign, Streetart, Fotografie und Musik.

„Das Internet verbindet, ermöglicht den Austausch, bietet ein potentielles Millionen-Publikum und vor allem unterstützt es die Kontrollfreaks der Netlabel. Denn nichts gibt mehr Schubkraft als Fame. Den lesen alle in ihren Einschalt- und Downloadquoten ab, weil die oft ehrlicher den Geschmack der Zuhörer ausdrücken.
Und dann ist auch die Fanpost selbst aus dem hintersten Winkel der Erde nicht mehr weit entfernt. Musik will schließlich frei sein und wenn sie gut ist kommt sie überall hin. Word up!“
Moritz »mo.« Sauer auf www.phlow.de

Aber auch Opernhäuser, Orchester und Philharmonien setzen inzwischen auf das Social Web um ihre Fans zu erreichen.
Musik wird getauscht und verschenkt, diverse Plattformen bedienen sowohl Musiker als auch User (Soundcloud, Myspace), kollaborative Projekte entstehen. In dem Zusammenhang sind Copyright, OpenSource und Creative Commons heiß diskutierte Themen.
Künstler werden zu Publizisten, Vertrieblern, Marketingexperten. Ist das gut? Macht das Sinn?
Was können die anderen Branchen von der Musikszene lernen? Welche Erfahrungen können sie sich sparen. Was sind Gemeinsamkeiten, was sind die Unterschiede.

uvo