Die Kölner Herbergsmütter laden zum stARTtogether: Crowdfunding für Kunst und Kultur

Crowdfunding – Gemeinsam Projekte finanzieren: Themenabend mit Experten am 3. April beim 1. stARTtogether in Köln

Am Dienstag, den 3. April 2012 veranstalten Eure Herbergsmütter Anke von Heyl, Ute Vogel und Wibke Ladwig das 1. stARTtogether Köln im Atelier Colonia in Köln-Ehrenfeld.
Von 19 bis 22 Uhr beleuchten wir mit menschlich-fachlicher Unterstützung von Andrea Kamphuis, Wolfgang Gumpelmaier, Axel Kopp und Frank Tentler die Möglichkeiten und Grenzen der gemeinsamen Finanzierung von Projekten im Social Web.

Gemeinsam Projekte finanzieren: Das Thema „Crowdfunding“ steht im Mittelpunkt des ersten stARTtogethers in Köln. Der Eintritt ist frei, Getränkeverkauf vor Ort. Um diesen Abend organisieren zu können, benötigen wir Eure Unterstützung: Finanziert wird die Veranstaltung passend zum Thema durch Crowdfunding. Möchtet Ihr teilnehmen oder unsere Veranstaltung unterstützen? Beteiligt Euch an den Kosten der Raummiete. Schaffen wir das, bis zum 3. April die benötigten EUR 100,00 zusammenzubekommen? Das Crowdfunding startet am 20. März. Die Plattform und den Link dorthin geben wir in den nächsten Tagen via Twitter, Facebook und hier im Blog bekannt. Seid dabei und unseres Danks gewiss!

Edit: Aufgrund von Krankheit, erhöhtem Arbeitsaufkommen und der Kürze der Zeit, haben wir uns entschlossen das Crowdfunding zur Finanzierung der Raummiete analog zu realisieren – sprich, wir werden am Abend vor Ort eine Spendenbox aufstellen. :)

Anmelden könnt Ihr Euch ab sofort über facebook, Xing, per Mail oder ganz unformell einen Kommentar hier im Blog.

Crowdfunding, die Finanzierung von Projekten und Ideen durch die Community, wird zunehmend auch in Deutschland bekannter. Durch die publikumswirksame Crowdfunding-Aktion für einen Kinofilm der TV-Serie „Stromberg“ gelangte das Thema auch in die Berichterstattung der klassischen Medien. Etliche Plattformen wie startnext, MySherpas, Pling, Inkubato oder VisionBakery entstanden in den letzten zwei Jahren. Gerade für Kulturinstitutionen, Unternehmen der Kulturbranche und Kreative bietet die gemeinsame Finanzierung von Projekten durch Crowdfunding neue Möglichkeiten. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion werden diese Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von Crowdfunding ausgelotet.

Wolfgang Gumpelmaier, Berater aus Wien und Experte für Social Film Marketing, führt via Skype ins Thema ein. Andrea Kamphuis (Mitgründerin des Crowdpublishing-Verlags Kraut Publishers) und Frank Tentler (Veranstalter der stARTconference und Social Web-Stratege) geben in Kurzvorträgen Einblick in ihre Erfahrungen mit Crowdfunding-Projekten und Axel Kopp (Kulturmanager und Online-Redakteuer der IHK Düsseldorf) wirft einen kritischen Blick auf das Thema. Moderiert von den Veranstalterinnen und unter Einbeziehen von Fragen aus dem Publikum setzen sich Andrea Kamphuis, Frank Tentler und Axel Kopp kritisch mit Crowdfunding auseinander.

Im Anschluß ist noch Gelegenheit zum Netzwerken, für Gespräche, Schwatzen, Kennenlernen und Wiedersehen.

Mit Unterstützung von Guido Schwan planen wir eine Übertragung via Livestream. Fragen aus Twitter werden von den Veranstalterinnen in die Podiumsdiskussion moderiert. Der Hashtag für diesen Abend lautet #stog12. Die Dokumentation erfolgt hier im Blog des stARTcamp Köln.

Die Herbergsmütter, Foto: Harald Link

Kommt alle! Gebt die frohe Kunde weiter!

Herzlich winken Eure Herbergsmütter Euch zu:
Anke von Heyl, Ute Vogel und Wibke Ladwig

Foto: Harald Link

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Sebastian Hartmann über die Chancen für Museen im Social Web

Noch drei Tage und wir sehen uns beim 1. stARTcamp Köln! Die Teilnehmer erwartet ein Mashup aus Konferenz mit Vorträgen und Diskussionen und Barcamp mit Sessions, die aus dem Kreis der Teilnehmer angeboten werden. Einige sind bereits auf der Community-Plattform mixxt eingereicht worden. Wer spontan am Freitag noch etwas anbieten möchte (Workshop, Vortrag, Gesprächsrunde etcpp) sei herzlich dazu eingeladen.

Eine der Sessions bietet Sebastian Hartmann aka @MuseumsHeld an. Sebastian ist MuseumsSocialWebber, Projektleiter Social Web bei publicplan und bloggt museumsreif.

Sebastian Hartmann
1. Lieber Sebastian, welche Session planst Du für das stARTcamp Köln?

Mein Beitrag für das stARTcamp in Köln ist eine Session, in der ich den Teilnehmern vermittle, wie sie in ihrer Kulturinstitution das Thema Social Media platzieren und von der ersten Idee bis hin zur Onlinegehen umsetzen können. Dabei geht es mir vor allem um die Kommunikation des Themas „Social Media“ im Kreise des Teams und bei der Leitung einer Institution.

Meist wird es nämlich von einer oder zwei Personen inhouse angestoßen und dann gilt es, die anderen davon zu überzeugen. „Social Media“ ist nachwievor etwas, bei dem sich viele Mitarbeiter in Kulturbetrieben nicht vorstellen können, was es der jeweiligen Institution bringt und wie sie es im Arbeitsalltag handhaben können. Und auf den Zuspruch der Kollegen muss man bauen, um die Aktivitäten auf Dauer lebendig und vielfältig zu gestalten.

Da ich aus der Museumsbranche komme, wird der Fokus der Session dort liegen. Die Ansätze sind aber auf jede andere Institution übertragbar.

2. Worin genau siehst Du die Chancen für Museen im Social Web?

Museen stehen vor einer großen Herausforderung. In Zukunft kommt es noch viel mehr darauf an, dass sie sich selbst finanzieren können. Ergo wird den Besuchern und Förderern einer Institution eine noch höhere Bedeutung zu teil werden. Darauf müssen sich die Museen einstellen und neben den klassischen Aufgaben und Tätigkeitsfeldern auch „neue“ Wege beschreiten, um noch mehr Menschen zu begeistern, erreichen und dauerhaft zu binden.

Social Media bietet viele Möglichkeiten, das zu schaffen. Durch Kommunikation mit Fans und Followern, die als Multiplikator für ein Museum im Web fungieren. Durch Angebote der Beteiligung, damit die richtigen Angebote im Museum geschaffen werden. Durch Vernetzung mit Kulturinteressierten und anderen Einrichtungen, sodass dauerhaft viele Museumsgänger angesprochen werden.
Dies ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten im Social Web. Jedes Museum muss da aber seinen eigenen Weg finden, diese Chancen für sich zu nutzen. Wenn es richtig gemacht wird, steigen langfristig auch die Besucherzahlen.

3. Welche Museumsprojekte hältst Du für besonders bemerkenswert – und warum?

Auch da gibt es vieles, was erwähnenswert ist. Ich versuche mal ein paar Projekte herauszugreifen. Da ich auch selbst ein „MuseumsFan“ bin – also auch gerne Museen am Wochenende in der Freizeit besuche – verfolge ich mit großer Freude, wie bereits jetzt einige Museen sehr kreativ mit Social Media umgehen, um Fans und Follower zu begeistern. Oft ist es so, dass es eben diese Begeisterung den nächsten Museumsbesuch „verursacht“. Da ist vor allem die Art und Weise der Kommunikation derer, die Social Media betreuen, von entscheidender Wichtigkeit. Wer das mit Leidenschaft und Freude betreibt, der steckt das Gefolge an. Das ist bei vielen Museen sichtbar – egal ob Kunst-, Archäologie-, Technik-, Industrie-, Erlebnis-, Naturkunde- oder Themenmuseum, kleines oder großes Museum.

Natürlich habe ich als „Fan“ auch einige Favoriten und natürlich auch einige, bei denen ich mitgewirkt oder beteiligt war – wie beim Neanderthal Museum, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und noch einigen mehr. Die Institutionen gehen mittlerweile sehr unterschiedlich an die Sache heran und das gefällt mir.

So mag ich den stark partizipativen Charakter der Facebook-Aktionen vom NRW-Forum Düsseldorf (wo ich mittlerweile Stammgast bin und öfters auch Ausstellungen mehrfach besuche) mit Fotowettbewerben, Preview-Führungen und vielem mehr.
Gleiches gilt aber auch für das Asisi Panometer, welches heute in Berliner Pergamonmuseum eröffnet oder das Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Gut finde ich auch das Live-Getwittere aus dem Deutschen Currywurstmuseum Berlin, dem Lehmbruck Museum Duisburg und dem Museum für Kommunikation Frankfurt und Berlin (die ich daraufhin auch live besucht habe, als ich vor Ort war).
Die Blogs vom Mercedes Benz-Museum Stuttgart, LWL-Museum für Archäologie Herne und der Bundeskunsthalle Bonn erzählen tolle Geschichten und geben via Bild und Text spannende (Ein)Blicke hinter die Kulissen, die Lust auf den Museumsbesuch machen.
Gleiches gilt für das umfangreiche SCHIRNmag der SCHIRN Kunsthalle, welches ich Museumsfans in Frankfurt sehr ans Herz legen möchte.

Aber auch im Bereich der Smartphone Apps tut sich etwas, sodass wir mittlerweile über 20 teils sehr gut gemachte Gimmicks von Museen für iPhone und Android in Deutschland haben. Diese sind meiner Meinung nach auch gleichzeitig immer ein Appetizer für das Live-Erlebnis im Museum (oder unterstützen es dabei). Und genau darum geht es ja bei allen Möglichkeiten von Social Media. Als Museumsgänger möchte ich ja nicht jede Ausstellung virtuell aufs „Tablett“ geliefert bekommen, sondern real vor Ort erleben.

Diese Grundidee möchte ich ebenfalls gerne in meiner Session kommunizieren, da sie ein gutes Argument für die Teilnehmer sind, um Social Media im Museum zu platzieren.

 

Herzlichen Dank, lieber Sebastian. Wir freuen uns sehr auf Deine Session! 

 

(Das Interview führte Wibke Ladwig)

Claudia Pelzer über Crowdsourcing und was sie daran fasziniert

Nur noch wenige Tage bis zum 1. stARTcamp Köln. Wir freuen uns sehr, dass wir Claudia Pelzer, Medien-Ökonomin, Bloggerin, Autorin und Gründerin des Crowdsourcingblogs, am Freitag an Bord haben werden.

Liebe Claudia, über welches Thema wirst Du beim stARTcamp Köln sprechen?

Ich werde über Themen wie Crowdsourcing, Co-Creation und Open Innovation sprechen, erklären wo diese Entwicklungen herkommen und auch ein wenig versuchen zu ergründen wo sie uns hinführen. Denn letztlich werden sie, und davon bin ich überzeugt, unser Empfinden von (Kreativ-)Arbeit revolutionieren.

Was genau versteht man unter Crowdsourcing und was fasziniert Dich daran?

Crowdsourcing ist ein Neologismus, der sich aus ‘Crowd’ und ‘Outsourcing’ zusammensetzt. Der Prozess hat seinen Ursprung im Bereich Open Innovation und beschreibt im Grunde die Auslagerung von Arbeits- und Kreativprozessen an die Masse der Internetnutzer.

Crowdsourcing hat verschiedene Unterkategorien, unter anderem Crowdfunding (die Community finanziert gemeinsam ein Projekt), Co-Creation (die Community erschafft gemeinsam ein kreatives Werk) oder Mircroworking (die Community erfüllt kleinere (Teil-)Aufgaben wie z.B. Texterkennung, die final wieder zu einem Gesamtergebnis zusammengesetzt werden).

Was mich daran fasziniert? In einer mehr und mehr vernetzten Welt bieten sich uns in Zukunft vollkommen neue wirtschaftliche wie kreative Potentiale. Am Ende steht ein globaler Zugang zu Wissen, Kreativität und Arbeitskraft auf der einen,sowie zu Aufgaben und Nachfrage auf der anderen Seite. Plattformen und soziale Netzwerke agieren in diesem Umfeld als neue Mittler, vergleichbar mit einem neuronalen Netzwerk, das sich nach und nach erweitert.

Noch befinden wir uns vergleichsweise am Anfang dieser Entwicklung. Umso spannender ist es zu beobachten, welche Mechanismen und Projekte sich daraus entwickeln und welche Rolle die deutsche (Kreativ-)Wirtschaft in diesem neuen Wettbewerb einnehmen wird.

Gibt es kulturelle oder Kunst-Crowdsourcing-Projekte, die Du besonders bemerkenswert findest?

Die Arbeit von Aaron Koblin finde ich faszinierend, den man wohl als Daten- bzw. auch durchaus als Crowdsourcing-Künstler bezeichnen könnte. Er nutzt Daten-Sets aus der Community, um kulturelle Trends und das sich wandelnde Verhältnis zwischen Menschen und Technologie abzubilden. Hier (Link: http://www.aaronkoblin.com/work.html) findet man Auszüge seiner Arbeit. 

Herzlichen Dank, liebe Claudia. Bis Freitag! 

Wer neugierig auf Claudia und Crowdsourcing ist, dem sei dieser Beitrag im Elektrischen Reporter von ZDFkultur ans Herz gelegt: 

 

Best Practice: Ralf Witthaus

Ralf Witthaus ist freischaffender Künstler aus Köln und Initiator der Bundesrasenschau . Seit 1998 realisiert er seine “Rasenmäherzeichnungen” in ganz Deutschland.

Ralf Witthaus

Der Katalog zur Bundesrasenschau erhielt unlängst den RedDoT Award – einen der renommiertesten Designpreise, der international vergeben wird. Ralf Witthaus wird am 7.10. nicht nach Berlin fahren um mit seinem Verleger den Preis entgegenzunehmen, sondern er wird auf dem stARTcamp Köln über seine Erfahrungen mit dem Social Web berichten.
Das finden wir natürlich sehr großartig.