Es ist nichts Neues, dass in Köln gern miteinander gesungen wird. Meist ist das mit einem lokal sehr ausgeprägten Kostümierungsritual namens Karneval und mit Schunkeln und vielen Bützjer verbunden. Es gibt Kneipen-Singaktionen wie Loss mer singe oder einmal jährlich für eine Woche den singenden Biergarten. Nun sind mindestens zwei Drittel der Herbergsmütter nicht sonderlich versessen auf Karneval. Aber das mit dem Singen … hmmm …
Bei der Planung unseres ersten stARTCamp Köln damals im Jahre 2011 hatten wir die Eingebung, unsere stARTcamper nicht unter einem breiten Grinsen wieder auf die Straße zu lassen. Dass Ähnliches auch bei der re:publica geschieht, kannten wir damals nur vom Hörensagen, weil keine von uns das zu dem Zeitpunkt am eigenen Leib miterlebt hatte.
Wochenend und Sonnenschein
Flugs haben wir das als letzten Programmpunkt eingebaut und am Ende des stARTcamp Köln 2011 sangen alle grinsend und mit dem Text in der Hand zur James-Last-Version von „Wochenend und Sonnenschein“.
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2012 hat dann Anke kurzerhand den Text von „Das bißchen Haushalt“ von Johanna von Koczian umgetextet: „Das bißchen Social Web / macht sich von allein / sagt mein Chef“.
Schön ist es, auf der Welt zu sein
Und 2013 wurde natürlich wieder gesungen! Und das gleich zweimal. Der Zufall wollte es, dass eine Schulfreundin von mir ein Foto vom stARTcamp Köln im Facebook-Stream sah – und ein Geburtstagskind entdeckte. Vie FB-Nachricht schrieb sie mir: „Oh, sehe ich da Thorsten Schiller auf dem Foto? Er hat Geburtstag – singt ihm ein Lied! Einen super Tag und gutes Gelingen wünscht Marén“
Wir waren gerade bei der Vorstellungsrunde und ich guckte immer mal nach unserem Hashtag #sck13, falls Fragen oder Kommentare auftauchten. Tja, und das Schicksal nahm seinen Lauf …
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Als mittlerweile geübte stARTCamp-Chorleiterinnen bekamen wir mit unseren stARTcampern einen schönen Kanon hin. Und alle, die dachten, sich durch vorzeitigen Ausbüxen am Schluß dem #socialsinging entziehen zu können … Nun, Pustekuchen! ;-) Am Ende machten wir dann das mit Fähnchen: Jeder sollte sich ein rotes oder weißes Fähnchen in die Abschlussrunde mitnehmen. Dann galt es, mit Roy Black (weiß) und Anita (rot) „Schön ist es auf der Welt zu sein“ zu singen.
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Gemeinsames Erlebnis – und das bitte ein bißchen peinlich
Das stARTcamp Köln und die Herbergsmütter sind inzwischen berüchtigt fürs #socialsinging – und das, obwohl wir eigentlich keine Sangeskünstlerinnen sind. Aber es bereitet uns auf der einen Seite unheimlich Vergnügen, trotzdem zu singen.
Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, am Ende einer Veranstaltung, bei der alle in unterschiedlichen Sessions waren, viel miteinander geredet und gearbeitet haben und viele sich überhaupt erst an diesem Tag kennen lernten, nochmal ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen. Und das mit etwas, was man vielleicht nie oder selten tut: gemeinsam singen. Überdies mit Liedern, die zwar einen gewissen nostalgischen Wert haben, aber im Grunde doch mindestens ein klitzekleines Bißchen peinlich sind.
Das schweißt zusammen – und wenn unsere stARTcamper mit einem Grinsen auf die Straße gehen, ob befremdet oder begeistert, macht uns das schlicht glücklich!
UPDATE:
Zu singen nach der Melodie von Johanna von Koczians „Das bißchen Haushalt“
Das bisschen Social Web macht sich von allein
sagt mein Chef
Das bisschen Social Web kann so schlimm nicht sein
sagt mein Chef
Wie ein Praktikant sich überhaupt beklagen kann
ist unbegreiflich, sagt mein Chef.
Das bisschen Posten ist doch halb so wild,
sagt mein Chef
Was für das Twittern ganz genauso gilt,
sagt mein Chef
Wie man heut‘ darüber nur stöhnen kann
ist ihm ein Rätsel, sagt der MannUnd was mein Chef sagt, stimmt haargenau
ich muss das wissen, bin ja seine SoMe-Frau
Das bisschen Social Web ist doch kein Problem
sagt mein Chef.
Und auch das Bloggen schafft man ganz bequem,
sagt mein Chef.
Wie ein Kollege von heut‘ da gleich verzweifeln kann, ist nicht
zu fassen
sagt der Mann.Und was mein Chef sagt, stimmt haargenau,
ich muss das wissen, bin ja sein CV*.
Das bisschen Facebook, oh, wie wohl das tut,
sagt mein Chef.
Das Twittern ist auch für den Kreislauf gut,
sagt mein Chef.
Wie ein Kolleg‘ von heut‘ das nicht begreifen kann, ist
unverständlich
sagt der Mann.
Er muß zur Firma geh’n, tagein tagaus,
sagt mein Chef.
Die Mitarbeiter ruh’n sich ja nur aus,
sagt mein Chef.
Dass wir auf Knien unserem Schöpfer danken soll’n, wie gut
wir’s haben
sagt mein Chef.*was war das noch gleich? :D
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