Kultur auf die digitale Bühne: Interview mit Ilias Ntais

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Foto: Jorgos Katsimitsoulias

Mit Ilias Ntais haben wir kürzlichen einen sehr besonderen Tag verbracht. Er hatte uns angeboten, Filme für die Kommunikation des stARTcamp Köln und uns Herbergsmütter zu machen. Es war einer der heißesten Tage des Sommers in Köln. Wir haben konzentriert miteinander gearbeitet, wunderbare Gespräche gehabt – und viel gelacht.

Das Ergebnis findet Ihr auf unserem frisch eingerichteten Youtube-Kanal.

Ilias kannten wir schon von den letzten stARTcamps in Köln, aber es blieb doch bei einer flüchtigen Begegnung. Beim wunderbaren stARTcamp Ruhr York kamen wir dann näher miteinander ins Gespräch. Gut so! Nun ist er unser Sponsor, er wird eine sehr spannend klingende Session anbieten – und ich (Wibke) habe Ilias ein paar neugierige Fragen gestellt.

Wir freuen uns sehr, dass Du uns als Sponsor unterstützt, lieber Ilias. Unser Dreh und die Gespräche mit Dir waren für uns sehr besonders und in jeder Hinsicht bereichernd. Wir haben gerade bei unseren Aufnahmen sehr viel über unser stARTcamp und die Herbergsmütter gesprochen. Nun möchten wir ein wenig über Dich erfahren.

Du bist selber dabei, ein Startup zu entwickeln. Was verbirgt sich hinter Enchoris?

Enchoris entwickelt Software-Instrumente für Zusammenarbeit, Publikumsentwicklung und Bildungsvermittlung für Kulturinstitutionen. Enchoris sieht sich als Instrumentenbauer, der mit Leidenschaft, technischem Wissen, Respekt für Tradition und einer starken Vorliebe für Innovation perfekt gestimmte Instrumente entwickelt.

Ein Ensemble von maßgeschneiderten mobilen Applikationen und webbasierten Lösungen deckt die unterschiedlichen Bedürfnisse von Orchestern, Chören und Tanzgruppen ab.

Die Enchoris Software-Instrumente ermöglichen den Kulturinstitutionen auf der digitalen Bühne eine Leistung, die ästhetisch und inhaltlich ihrer kulturpolitischen Aufgabe entspricht.

Auf welche Werte kommt es Dir bei Deiner Arbeit am meisten an?

Enchoris bedeutet auf Altgriechisch ‚im Kreis‘ und das spiegelt was mich am meisten interessiert, nämlich Zusammenarbeit! Kreativität, Toleranz, Akzeptanz und Mitgefühl sind die Werte die Menschen ermöglichen, miteinander zu arbeiten und Musik zu machen. Und genau das versuchen wir, auch im Team auszuleben.

Du hast einen sehr vielschichtigen Hintergrund und viele Talente. Was treibt Dich an?

Kreativität ist in meiner Sicht eine übergeordnete Kompetenz. Egal ob es um Software, Musik oder Unternehmerische Tätigkeit geht, es ist ein schönes Gefühl, andere und sich selber zu überraschen mit Lösungen und Ansätzen die nicht offensichtlich sind. Ich versuche noch die Spielfreude, die ich mit Legobausteinen als Kind hatte, zu behalten, und mir Sandkästen zu schaffen, in denen man kreativ loslassen kann!

Welche Rolle spielt Social Media für Dich und Deine Arbeit?

Überraschenderweise sind Social Media der Kern unseres Entwicklungsprozesses geworden. Storytelling hat uns ermöglicht, einen tieferen Einblick in unsere eigene Absichten, Ziele und Besonderheiten zu bekommen. Indem man z.B auf der Enchoris-Facebookseite rückblickend den gesamten Entwicklungsprozess von mehreren Jahren dokumentiert, dienen Social Media auch als ein Monitoring-Instrument und ermöglichen Vertiefung und schnelle Erkennung von Fehlern oder Mustern.

In meinem Versuch eine interessante Geschichte zu erzählen, entdecke ich immer wieder, daß die notwendige Selbstreflektion über Social Media einen konstanten Verbesserungsprozess ermöglicht.

Was würdest Du jemandem als Rat mit auf den Weg geben, der einen Einstieg in Social Media sucht?

Ich denke, man sollte an den Leser denken, und versuchen, die Zeit der Menschen zu respektieren. Inhalt und Respekt sind der Kern, der einen sinnvollen Austausch online ermöglicht. Man sollte nur eine Sache online imitieren, und das ist, authentisch zu sein! 

Herzlichen Dank, lieber Ilias!

Außerdem hat mir Ilias zwei Projekte genannt, die ihm sehr am Herzen liegen und denen er mehr Aufmerksamkeit wünscht.

So hat er die erste Online-Werbekampagne gemacht, die Notation als Storytelling-Instrument nutzt, mit Videoscores seines Partners Musescore.

Animation mit Alexander Kersting (Animationskünstler und Typograf)

anim

Diese Musik schrieben Ilias und seine Schwester:

evolution

http://www.youtube.com/watch?v=e6m6birboz4

Dies ist die erste Webkampagne, die musescore als Social Network für den Austausch von Notation nutzt. Es handelt sich um Videoscores, die Notation und Video synchronisiert zeigen. Hier die Beispiele

http://musescore.com/node/69904

Das andere Herzblut-Projekt ist die visualinstrument library. Es handelt sich um eine Creative Commons-Sammlung von Illustrierten Orchesterinstrumenten, die für Nutzung in Bildungsprojekte gedacht ist.

P.S. Ein Tipp: Ilias hat eine Analyse der Nutzung von Social Media von Orchester gemacht, sehr lesenswert!

P.P.S. Und hört unbedingt mal in die Musik rein, die Ilias mit radioaisle macht. Wer etwa The Notwist mag, ist hier bestens aufgehoben: www.radioaisle.com/

radioaisle

http://www.youtube.com/watch?v=68vLPo7DUOc

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Ein Gedanke zu „Kultur auf die digitale Bühne: Interview mit Ilias Ntais

  1. Pingback: stARTcamp Ruhr York #MenschOrtWeb , Tag 1 – stARTconference

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